Inklusion

 


Normal ist die verschiedenheit


Im Jahr 2006 verabschiedete die UN-Generalversammlung in New York das „Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“. Es trat 2008 in Kraft und wurde von der europäischen Union bestätigt.
Das Übereinkommen fordert im Hinblick auf die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung ein weiter reichendes Recht auf Teilhabe am allgemeinen Gesellschaftsleben als es durch die vorhandenen Gesetze bisher gesichert ist.
In Deutschland wurde 2011 durch das Ministerium für Arbeit und Soziales - Von der Leyen - ein Aktionsplan zur Erreichung dieses Ziels erarbeitet.
Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung, soll auch der Zugang zu den Regelschulen für Kinder mit einem 'handycap' erleichtert werden. Eltern haben nun andere Möglichkeiten, dieses Recht einzufordern.
An einigen Schulen gibt es gute Konzepte, die über den Anspruch der generellen Teilhabe hinaus auch das Recht auf individuelle Förderung berücksichtigen. Vielerorts stellt aber noch die Diskrepanz zwischen der Akzeptanz von Andersartigkeit und dem allgemeinen Konkurrenzdenken einen schwerwiegenden Hinderungsfaktor in der Umsetzung dar.
Selbst wenn Kinder mit einer Behinderung in den Grundschulen noch „mitgenommen“ werden, stellt das vielerorts unpersönliche und unsoziale System der weiterführenden Schulen für Kinder, die individuelle Betreuung und Kontinuität in Gruppenstrukturen benötigen, eine schwer zu überwindende Hürde dar. Die schulpolitisch organisierte Inklusion von Personen ist noch nicht die Inklusion ihrer individuellen Qualitäten.

Ein etwas anderer Begriff von Inklusion...

...ist die „Vielfalt der Verschiedenheit“. Inklusion wirklich bis in die letzte Konsequenz gedacht, muss auch verschiedene Lebensziele anerkennen. Für diese ist in der heutigen deutschen Schullandschaft, in der es um die Vergleichbarkeit der Leistungen geht, noch wenig Raum.

Die Johannes-Schule verfolgt seit ihrer Gründung – damals als „integrative Schule“ – das Ziel, durch die Mischung unterschiedlicher Förderbedürfnisse eine größtmögliche Vielfalt der Verschiedenheiten zu schaffen, welche sich innerhalb der verlässlichen Klassengemeinschaften gegenseitig bereichern.


Individuell gefördert und im Schutz der Gruppe, kann so jedes Kind seine Stärken erkennen und seine Schwächen akzeptieren. In diesem Sinn wirklich „selbst-bewusst“ können eigene Ziele entdeckt und verfolgt werden. Nicht durch Anpassung, sondern durch Stärkung der Persönlichkeit wird schließlich echte Teilhabe an der Gesellschaft möglich.

 

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